Ich schaute entsetzt zu, wie die Soldaten das Feuer auf die Barrikaden der Polizei er�ffneten.
Sie hatten meine Kommandos ignoriert.
Es lief mir eiskalt �ber den R�cken. Ich konnte ihre schwarzen Auren sehen und ich sah auch, dass diese Auren einen feinen roten Saum hatten. Das waren Leibeigene, die unter dem Schutz des Zimmah-Rituals standen und an irgendeinen Hexer gebunden waren. Sie waren gegen meine Kr�fte immun. Genau auf dieselbe Art, wie wir unsere Familie und unsere Schlampen immunisiert hatten.
Das war sehr schlecht!
Dann h�rte ich ein surrendes Ger�usch und dann ein f�rchterliches Get�se und eine Flammensalve entstand an der Seite des einen Helikopters. Die Kanone feuerte. Ich sah, wie die Geschosse die Polizeisperre zerfetzten. Dann ein zweites surrendes Ger�usch und der zweite Hubschrauber nahm die andere Barriere unter Feuer. Goldene Leuchtspurgeschosse regneten Tod auf die Polizei von Tacoma.
�Sir, wir m�ssen weg!� rief 51. Sie packte meinen Arm und zog mich zum Gerichtsgeb�ude.
Die Menschenmenge vor dem Geb�ude schrie in Panik und suchte Deckung. Meine Leibw�chterinnen bildeten einen Schutzschild um mich herum und zogen mich in das Haus zur�ck. Sie zogen auch Desiree und Violet in den Schutzschirm und f�hrten uns durch das Gericht. Ich versuchte zu denken, aber die Panik fror meine Gedanken ein. Soldaten, die an meinen Feind gebunden waren, griffen mich an. Darauf war ich nicht vorbereitet.
Heilige Schei�e! Darauf war ich wirklich nicht vorbereitet!
�Wo gehen wir hin?� fragte ich, nachdem ich schlie�lich wieder einigerma�en klar denken konnte.
�Zur R�ckseite des Geb�udes�, antwortete 51. Wie konnte sie so ruhig sein? �Wir haben die Limousine und die Streifenwagen dort abgestellt.�
�Richtig�, nickte ich. Wir rannten durch das Geb�ude und ich versuchte trotz des Adrenalins, das durch meinen K�rper str�mte, zu denken. Wir wurden von amerikanischen Soldaten angegriffen. Darauf waren wir nicht vorbereitet. Sie waren wahrscheinlich auch hinter Mary her, erkannte ich. Meine Augen �ffneten sich vor Schreck.
Sie waren wahrscheinlich auch hinter Mary her!
�51, Gefallener Adler!�
51 schaute mich an. Sie nickte und zog ihr Funkger�t. �51 an alle Einheiten. Gefallener Adler. Ich wiederhole, Gefallener Adler!�
Gefallener Adler. Das war das Codewort f�r das Worst-Case-Szenario. Der Hammer f�llt und wir m�ssen sehen, dass wir so schnell wie m�glich wegkommen.
Seit uns die Nonnen vor drei Monaten angegriffen hatten, hatte ich alles f�r einen weiteren Angriff vorbereitet. Die Leibw�chterinnen hatten ihre Befehle, alle in Sicherheit zu bringen. In Kansas hatte ich einen Unterschlupf vorbereitet, wo wir uns reorganisieren konnten, um festzulegen, wie wir auf den erneuten Angriff reagieren sollten.
�47, gefallener Adler, verstanden.� 47 war zu Hause bei Mary. Sie w�rde meine Frau in Sicherheit bringen.
Das Team D best�tigten den Spruch aus Chicago. Teams E und F, die unsere Flugzeuge bewachten, gaben ebenfalls Antwort. Jetzt mussten wir einfach nur schnell sein. Dann w�rden wir wahrscheinlich entwischen und uns w�rde anschlie�end noch einfallen, wie wir mit dieser neuen �berw�ltigenden �bermacht umgehen mussten. Wir kamen um eine Ecke und sahen schon die Limousine. Der Motor lief im Leerlauf. Die T�r stand offen und Leah wartete nerv�s. Sie sah in den Himmel.
�Beeilt euch!� rief sie, als wir aus dem Geb�ude brachen. Sie winkte uns.
Als wir das Geb�ude verlie�en, wurden wir von heftigem L�rm �berfallen. Ich h�rte von allen Seiten her Sirenen. 51 h�rte den Polizeifunk der Polizei von Tacoma ab und ich h�rte die verzweifelten Hilferufe von Polizisten, die den Soldaten hoffnungslos unterlegen waren. Das Gebr�ll der Helikopter und das Feuer hallte durch die Stra�en. �ber uns bewegten sich Schatten. Ich sah nach oben und bemerkte noch mehr Black Hawks, die von kleineren Hubschraubern begleitet wurden am blauen Himmel.
Heilige Schei�e! Hatte jemand die ganze verdammte Armee �bernommen? Heilige Schei�e!
Ich warf mich praktisch in die Limousine. Eine weinende Violet und eine Desiree mit wilden Augen folgten mir. Ihre gro�en Titten schaukelten wie wild, als sie einstieg. Violet h�ngte sich an mich, als schlie�lich auch 51 einstieg, Leah lief um das Auto herum und stieg auf der Fahrerseite ein. Mit einer AR-15 in der Hand kam 09 auf den Beifahrersitz, w�hrend 32, die ebenfalls eine AR-15 trug bei uns hinten einstieg.
Was ist los, Mark? Marys Gedanken schrien geradezu in meinem Kopf.
Wir sind von Soldaten angegriffen worden, schickte ich zur�ck. Ich versuchte, meine eigene Furcht auszublenden. Ich bin okay, wir sind jetzt in der Limousine und fahren weg. Die Soldaten sind Leibeigene, die durch den Zimmah-Spruch gesch�tzt sind.
Oh, mein Gott!
Die Limousine fuhr los. Zwei von unseren Streifenwagen folgten uns und zwei fuhren vor uns. An der 9. Stra�e fuhren wir nach links, den H�gel hinauf und weg vom Feuergefecht beim Gerichtsgeb�ude. Ich sp�rte Erleichterung, als ich aus dem r�ckw�rtigen Fenster schaute. Ich sah Soldaten an der Kreuzung der 9. Stra�e und der Tacoma Ave, die die Ruinen der Barrikade besetzten, aber niemand folgte uns.
Ich seufzte erleichtert. Anscheinend hatten wir es geschafft.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Mary Glassner�Hmm, das f�hlt sich gut an, Mama�, st�hnte ich, als sie meine Muschi ausleckte.
Ich f�hlte mich nach dem Anfall von morgendlicher �belkeit wieder wohl. Mama war gekommen und wir hatten angefangen, mit dem Obst zu spielen, das Mark f�r mich hinterlassen hatte, als er zum Waffenr�ckkauf nach Tacoma gefahren war. Ich w�re wirklich gerne mit ihm gefahren, aber ich hatte einen schlimmen Morgen gehabt. Ich rieb mir den Bauch. Ich fand es toll, schwanger zu sein, aber ich hasste die Unannehmlichkeiten, die mit dieser Schwangerschaft zusammenhingen.
Nachdem ich praktisch den ganzen Vormittag nur gekotzt hatte, hatte ich beschlossen, auf meine Teilnahme zu verzichten und mich stattdessen ein wenig auszuruhen. Als ich wach wurde, f�hlte ich mich gut, und ich war kurz vor dem Verhungern, als Mama kam, um zu sehen, wie es mir ging. Und dann hatten wir eine Menge Spa�, als wir die Erdbeeren mit M�sensaft a�en. Und schlie�lich a� ich dann noch eine ganze gesch�lte Banane aus der M�se meiner Mutter heraus. Wir machten eine ziemliche Schweinerei in meinem Bett, aber wof�r gibt es schlie�lich Waschmaschinen.
Mamas Zunge f�hlte sich fantastisch an meiner Muschi an und ich kam immer n�her an meinen Orgasmus heran, als ich pl�tzlich Schritte h�rte, die die Treppe heraufkamen. Ich st�tzte mich auf meine Ellbogen und schaute stirnrunzelnd in Richtung T�r. Was ging da drau�en vor sich? Mama h�rte auf, meine M�se zu lecken und setzte sich auf, als die T�r aufgerissen wurde und 47 hereingerannt kam. Ihr hellbraunes Haar wehte hinter ihr her.
�Ma�am, wir m�ssen sofort hier weg!� salutierte die Vizechefin unserer Leibw�chterinnen. �Gefallener Adler!�
Mich �berfiel Panik. Sei fasste meinen Arm und zog mich grob auf meine Beine. Zwei weitere Leibw�chterinnen waren direkt hinter ihr und eine nahm sich meine Mutter. Sie hatte �gefallener Adler� gesagt. Das war das Codewort daf�r, dass etwas sehr, sehr Schlimmes passiert war. Ich sp�rte die Angst in meinem Bauch, als 47 versuchte, mich aus dem Zimmer zu zerren .Oh Gott, nur Mark konnte dieses Kommando geben.
�Wir m�ssen sofort hier weg!� wiederholte 47.
�Mein Medaillon!� rief ich. Gefallener Adler bedeutete, dass wir unser Haus verlassen mussten. Wir w�rden vielleicht nie wieder zur�ckkommen. Ich konnte nicht ohne mein Amulett gehen. Mark hatte es mir an dem Tag geschenkt, als wir uns kennengelernt hatten. Neben dem Ehering an meinem Finger war es das Wichtigste, das ich besa�. Ich lief zu meiner Kommode und �ffnete meine Schmuckschatulle. Ich nahm das silberne Medaillon mit der rosafarbenen Skulptur heraus. Ich zog es mir rasch �ber den Kopf. Dann lie� ich mich von 47 aus dem Zimmer zerren.
Ich konzentrierte mich, um unsere neue Art der Kommunikation zu benutzen. Dann schickte ich Mark meine Gedanken. Was ist los, Mark? Seine Antwort lie� mir das Blut in den Adern gefrieren. Ein Hexer griff Mark mit Soldaten an, die durch das Zimmah-Ritual gebunden waren. Mein Herz h�mmerte vor Furcht. Was konnten wir gegen Leibeigene tun, bei denen wir unsere Kr�fte nicht anwenden konnten? Mein Gott, das war wie die SWAT-Attacke im letzten Juni im Quadrat!
Wir rannten aus dem Haus. Die ganze Stra�e war in Aufruhr. Einige der Leibw�chterinnen hielten mit ihren AR-15 im Anschlag Wache, w�hrend der Rest unsere Familien und die Dienerschaft aus den H�usern f�hrte. Alle wurden in eine ganze Flotte schwarzer SUVs gepackt, die wir besa�en. Eines dieser Fahrzeuge wartete in unserer Auffahrt und Mama und ich sprangen hinein. Lillian, Xiu und Korina kamen auch zu uns und der Rest der Leibw�chterinnen nahm das n�chste Auto.
Innerhalb weniger Minuten waren alle Bewohner der Stra�e sicher in den Fahrzeugen untergebracht und wir waren unterwegs. Wir wollten nach Norden, zum Boeing Flugfeld in Seattle. Unsere Gulfstream war zu bekannt. Jeder, der uns angriff w�rde sicher zuerst versuchen, uns dort abzupassen, wo die Maschine stand. Julius Prescott III., ein Milliard�r, den wir gut kannten, besa� ein Luftfrachtunternehmen namens Air-Cargo. Und wir hatten mit ihm verabredet, dass wir einen seiner Hangars am Boeing-Flugfeld f�r unsere 747 benutzen konnten. Hoffentlich wusste unser Feind nichts von diesem Flugzeug.
Nach f�nf Minuten waren wir aus der Nachbarschaft heraus und fuhren mit halsbrecherischer Geschwindigkeit nach Norden. Ich konnte regen Funkverkehr aus dem Funkger�t von 47 h�ren. �Was ist los?� fragte ich 47.
�Eben ist ein taktischer Polizeialarm ausgel�st worden�, antwortete 47. �Es gibt Berichte, nach denen Soldaten rund um Tacoma Stra�ensperren errichten und ein Konvoy Strykers soll sich auf der 512 in Richtung South Hill bewegen. Sie schieben einfach die Autos von der Stra�e herunter.�
�Strykers? Sind das nicht diese Panzer?� fragte ich furchtsam.
�Das sind gepanzerte Mannschaftstransporter, Ma�am�, verbesserte mich 47. �Die sind nicht ganz so stark gepanzert wir ein richtiger Panzer, aber sie sind nicht weniger gef�hrlich. Team E hat �brigens die Gulfstream aufgegeben. Sie haben mehrere Black Hawks in Richtung Thun Flugfeld gesehen.�
Bitte, lass sie nichts von unserem anderen Flugzeug wissen, betete ich im Stillen. Bitte!
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Brandon Fitzsimmons�Mein Lord Fitzsimmons, wir haben das Gerichtsgeb�ude eingenommen�, sagte Oberst Abbey.
Er sa� direkt neben mir, aber ich konnte ihn nur durch das Get�se des Hubschraubers h�ren, weil wir �ber die Kommunikationsanlage des Helikopters verbunden waren. Wir waren im Black Hawk, der die Kommandozentrale darstellte und schwebten hoch �ber Tacoma. Ich trug einen unbequemen Helm und hatte Kopfh�rer, die den meisten L�rm des Rotors ausschaltete. Oberst Abbey war der G3, oder Einsatzoffizier des I. Korps und koordinierte die Besetzung von Tacoma.
�Habt ihr Mark?� wollte ich wissen.
Ich konnte meinen Sieg beinahe schmecken. Bald w�rde Mark Glassner mir geh�ren und auch seine Frau Mary. Ich w�rde sie zu meiner Konkubine machen. Ich w�rde Mark dazu zwingen zuzuschauen, wie seine wunderbare Frau meine Hure wurde. Das hatte er verdient, weil er mir meine tolle Frau Desiree weggenommen hatte. Ich schaute auf Tacoma hinunter, w�hrend wir im Black Hawk dar�ber flogen. Die Ranger hatten sich schnell nach Tacoma abgeseilt und hatten das Gerichtsgeb�ude umstellt. Gleichzeitig war eine Brigade Stryker auf dem Freeway unterwegs, um die Stadt zu sichern.
Der Hauptteil von Tacoma liegt auf einer Halbinsel, die in den Puget Sund hineinragt. Etwa ein Dutzend Stra�en �berquert das Nalley Tal, das die Halbinsel vom Festland trennt. Wenn diese Stra�en blockiert waren, dann w�re die Stadt in zwei Teile geteilt und alle Personen w�ren auf der Halbinsel gefangen. Und dann w�re Mark dabei, wenn er es geschafft haben sollte, aus dem Gerichtsgeb�ude zu entkommen.
�Mein Lord, Chalk 2 berichtet von einer Limousine, die mit einer Polizeieskorte auf der 9. Stra�e in Richtung Westen f�hrt�, berichtete Oberst Abbey nach einer Minute. Wenn ich mich richtig an das Briefing erinnerte, war ein Chalk die Mannschaft eines der Black Hawks. Chalk 2 hatte die Aufgabe, sich um die Kreuzung der 9. Stra�e und der Tacoma Ave. zu k�mmern.
�Verdammt!� schnarrte ich. �Ich will, dass die Limousine angehalten und dass alle Insassen festgesetzt werden.�
�Absolut, mein Lord�, erwiderte Oberst Abbey. �Bandit 1 und Bandit 3 haben Sie Sicht auf eine Limousine, die vom Gerichtsgeb�ude aus nach Westen f�hrt?� Ich konnte die Antwort nicht h�ren. Ich h�rte nur die Nachrichten in der internen Kommunikationsanlage und nicht die Funkspr�che der Einsatzleitung. Oberst Abbey nickte. �Die Limousine au�er Gefecht setzen. Raider 3, nach Westen fliegen und eure Mannschaft an diesem Fahrzeug abseilen!�
Bandits waren die kleinen Hubschrauber, die mit kleinen Kanonen ausger�stet waren. Sie waren f�r schnelle Operationen in St�dten besonders geeignet. Mark hatte keine Chance, dachte ich mit einem L�cheln.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Mark GlassnerDie Limousine raste durch die Stra�en von Tacoma und h�pfte durch Schlagl�cher. Die Stadt hatte ihren Kampf gegen die Schlagl�cher schon vor Jahren verloren und die Stra�en wurden mit jedem Jahr schlimmer. Leah musste fast 100 km/h fahren, w�hrend wir uns vom Gerichtsgeb�ude weg bewegten. Wir wurden wild durcheinander geworfen.
�Festhalten!� rief Leah. Sie stieg hart in die Bremse und die Limousine machte eine scharfe Wende auf die Sprague Avenue und wir rasten nach S�den.
Violet klammerte sich immer noch an mich und schluchzte in meine Brust. �Schsch, alles wird wieder gut�, tr�stete ich sie und streichelte �ber ihr Haar. Ich w�nschte mir, dass ich das selber glauben k�nnte.
Ich h�rte das L�rmen eines Helikopters und fing an, angsterf�llt in den Himmel zu schauen. Violett verbarg bei dem Ger�usch ihr Gesicht an meiner Brust. �Schei�e, er ist vor uns!� rief Leah.
Ich beugte mich vor, damit ich vorne aus dem Auto schauen konnte. Ich sah gelbe Streifen aus dem Himmel regnen. Leuchtspurmunition, erkannte ich mich, als das f�hrende Polizeifahrzeug vor uns explodierte und am Stra�enrand liegenblieb. Der zweite Streifenwagen versuchte auszuweichen, ein ganzer Strom von Kugel zerfetzte seinen Kofferraum. Die Leuchtspurgeschosse kamen schnell auf uns zu. Es klang wie heftiger Regen, als sie auf unsere Panzerung prasselten. Die Windschutzscheibe zersplitterte. Desiree war pl�tzlich von einem blauen Licht umgeben, als ihr Amulett ein Geschoss ablenkte. Die Limousine schleuderte pl�tzlich nach links. Ich h�rte das Kreischen von Metall und ich wurde nach vorne geworfen. Mein Sicherheitsgurt grub sich in meine Brust und in meinen Bauch.
Was zum Teufel war passiert? Meine Gedanken �berschlugen sich und ich st�hnte vor Schmerzen. �Wir m�ssen hier raus!� rief jemand.
�Leah ist getroffen!� rief jemand anderer.
�Schei�e!� Jemand sch�ttelte mich. �Sir, wir m�ssen weg!�
Das Gesicht einer Schwarzen schwebte �ber mir und sprach dringlich auf mich ein. Ich brauchte einen Moment um zu erkennen, dass das 51 war. Ich blinzelte und schaute mich um. Das Dach der Limousine war von Dellen und L�chern �bers�t. Auf dem Fahrersitz sah ich Leah �ber das Lenkrad gebeugt. Die Leibwachen hinten versuchten, die T�r der Limousine zu �ffnen. 51 zog ihr Messer und durchtrennte meinen Sicherheitsgurt.
�Leah!� rief ich. Ich kletterte nach vorne und fasste sie an. Dann konzentrierte ich mich darauf, sie zu heilen und fl�sterte �Tsariy�. Rotes Licht umgab ihren K�rper. Sie verkrampfte sich. Als das Licht wieder verschwand, sa� sie aufrecht. Sie war bei perfekter Gesundheit. Das Amulett aus Bronze, das sie um den Hals trug, rauchte. Der Schutzspruch war von den Kanonen des Hubschraubers �berwunden worden.
�Wir m�ssen weg, Sir!� rief 51. Sie packte mich und zog mich aus der Limousine.
Wir waren mit einer Ampel zusammengesto�en. Der Metallpfosten war v�llig verbogen und lag auf dem Dach der Limousine. Die Motorhaube war in St�cke zerrissen und wei�er Rauch aus dem Motorblock kringelte sich in den Himmel. Narben und Pocken bedeckten den Aufbau der Limousine, wo die Panzerung dem Feuer des Hubschraubers widerstanden hatte. Ich schaute mich um und wollte wissen, wie es unserer Eskorte ergangen war. Sie sah die verdrehten �berreste der vier Autos. Das Feuer der Kanonen hatte sie �bel zugerichtet.
Zwei Leibw�chterinnen krochen aus den Karikaturen von Autos � ihre Amulette mussten ihre Leben gerettet haben, aber die anderen vier mussten entweder bereits tot oder im Sterben unter den �berresten der Fahrzeuge liegen. Ich wollte auf das uns am n�chsten liegende Fahrzeug zulaufen, als 51 mich festhielt und in den Himmel deutete. Dort oben schwebten zwei der kleineren Hubschrauber mit an den Kufen befestigten kleinen Kanonen, w�hrend hinter ihnen ein gro�er Black Hawk auf uns zu kam.
�Leah, Violet, Desiree, verteilt euch!� rief ich. �Sie sind hinter mir her. Ihr k�nnt vielleicht entkommen!�
09 rannte los. Sie hatte ihre AR-15 im Anschlag. Sie lief in einen Durchgang zwischen zwei Geb�uden. Ich folgte ihr. Links und rechts von mir liefen 51 und 32 und 18 und 27, die beiden �berlebenden aus der Eskorte, bildeten den Abschluss. Der Abwind des Black Hawk traf uns mit voller Wucht und wirbelte Staub auf. Ich sah, wie ein Seil herabgelassen wurde. Die Soldaten begannen sich abzuseilen.
�Schei�e!� rief 51. �Zur�ck, zur�ck!�
Wir drehten um und ich sah einen der kleinen Hubschrauber, der den Ausweg aus dem Durchgang abdeckte. Rechts war ein Zaun, hinter der ein Garten lag. Ich sprang hoch und zog mich �ber den Zaun. Nie war ich dankbarer f�r die Gaben, die ich von Tiffany erhalten hatte. Ich war mit gr��erer K�rperkraft und erh�htem Stehverm�gen ausgestattet. Ich w�rde jeden kleinen Vorteil gut brauchen k�nnen, wenn ich das hier �berleben wollte.
51 folgte mir �ber den Zaun. Gewehrfeuer kam auf und 32 war halbwegs �ber der Mauer, als eine Kugel von ihrem Schutzschild abprallte. Sie schaffte es �ber den Zaun, der dann unter dem Feuer zersplitterte. Ich h�rte, wie die restlichen Leibw�chterinnen in dem Durchgang das Feuer erwiderten. Sie verschafften uns Zeit.
�Rennt weiter!� rief 51.
Ich rannte durch den Garten und schaute �ber die Schulter zur�ck. Dieser verdammte Helikopter folgte uns. Der Pilot musste unsere Position durchgegeben haben. Ich erreichte den Zaun auf der anderen Seite, sprang hoch und kletterte schnell hin�ber. Als ich mich auf der anderen Seite herunterlassen wollte, erstarrte ich. 32 war stehen geblieben. Sie kniete in der Mitte des Gartens und zielte mit ihrer AR-15 auf den kleinen Helikopter. Sie fing an, sorgf�ltig zu schie�en. Die Geschosse trafen die Scheibe des Hubschraubers. Der Helikopter bewegte sich langsam so, dass die Waffen auf 32 gerichtet waren.
�Renn weg!� rief ich, w�hrend 51 �ber den Zaun kam. �Renn weg, 32!�
Sei ignorierte mich. Der einzige Moment, in dem die Leibw�chter meine Befehle ignorieren konnten, war, wenn sie mein Leben sch�tzten. Der Helikopter er�ffnete das Feuer und rings um 32 herum explodierten kleine Staubfont�nen. Sie feuerte ganz ruhig weiter. Blaue Energie schien um sie herum auf, wenn Geschosse ihren Schutzschild trafen. Eine Sekunde lag dachte ich, dass sie es �berstehen w�rde, aber dann wurde die Kraft des Amuletts �berwunden und die Geschosse schlugen in ihren K�rper ein.
Einer ihrer Sch�sse musste etwas Wichtiges getroffen haben, weil der Helikopter sich pl�tzlich langsam auf die Seite legte. Ich sah, wie der Pilot mit seinem Steuerhebel k�mpfte. Der Hubschrauber driftete immer n�her an einen Baum heran. Zweige flogen weg, als der Rotor in die Krone eindrang. Dann gab es ein dumpfes Ger�usch, als der Stamm getroffen wurde und die Rotorbl�tter zersplitterten. �berallhin flogen die Tr�mmer. Der Hubschrauber drehte sich in der Luft und knallte mit einem sehr befriedigenden Ger�usch zerberstenden Metalls in einen Schuppen.
Ich wollte wieder zur�ckklettern. Wenn ich 32 erreichte, bevor sie starb, dann k�nnte ich sie heilen. �Sie ist tot, Sir�, sagte 51 und sie griff nach meinem Arm. �Sie allerdings nicht. Ihr Tod soll nicht vergebens gewesen sein.�
Ich fluchte und lie� den Zaun los. Wir waren auf einer Seitenstra�e und ich konnte die Ger�usche von Stiefeln n�her kommen h�ren. Wir liefen schr�g �ber die Stra�e zu einem kleinen braunen Haus mit einem mit Moos bedeckten Dach. Hinter uns erlangen mehrere trockene Knalle. Pl�tzlich wurde die Welt um mich herum blau. Mein Amulett hatte eben ein Geschoss abgewehrt, erkannte ich. Adrenalin str�mte durch meine Adern. Mehr Sch�sse wurden abgegeben. Ich h�rte die Geschosse an mir vorbeifliegen und dann wurde alles ein zweites Mal blau. Und dann ein drittes Mal.
�Schei�e! Das Auto!� rief ich und zeigte auf den heruntergekommenen grauen Plymouth mit der roten Rostschutzfarbe auf der Motorhaube. �Die Amulette werden nicht mehr lange durchhalten!�
Ich lie� mich hinter das Auto fallen. Die Geschosse schlugen in dem Fahrzeug ein. Glas zersplitterte und Metall knallte bei jedem Treffer. Mein Herz h�mmerte in meiner Brust. Ich riskierte einen Blick um den Wagen herum und sah die Soldaten an der Ecke. Einige schossen auf uns, w�hrend andere n�her kamen. 51 schoss mit ihrer Pistole auf die M�nner. Sie lie�en sich fallen und erwiderten das Feuer. Das Amulett von 51 lenkte zwei Geschosse ab.
Ich sah keine Fluchtm�glichkeit mehr. Es gab in der Umgebung keine weitere Deckungsm�glichkeit und es waren einfach zu viele Soldaten. Mary, ich liebe dich, schickte ich. Ich glaube, ich komme hier nicht raus.
Nein, ich darf dich nicht verlieren, Mark!
Ich schluckte. Es gab nur noch eine einzige Hoffnung. Tiffany hatte gesagt, dass die M�nche K�mpfer gewesen waren, dass ihre F�higkeiten auf den Kampf ausgelegt waren. Ich war k�rperlich so stark, wie ein Mann sein kann und ich hatte extrem schnelle Reflexe. Wenn ich sie angriff, k�nnte ich sie vielleicht irgendwie �berwinden. Ich hoffte, dass das Amulett noch einige Treffer �berstehen k�nnte. Ich bereitete mich vor, atmete tief ein und dann schnellte ich hinter dem Auto hervor und rannte los so schnell ich konnte, so schnell wie jeder Olympische Sprinter. Der Abstand verk�rzte sich sehr schnell.
Die Soldaten waren v�llig �berrascht, als ich pl�tzlich vor ihnen erschien, aber ihr Training gewann die Oberhand und sie er�ffneten das Feuer auf mich. Die Welt um mich herum wurde wieder blau, als mein Amulett den n�chsten Schuss ablenkte und dann war ich beim ersten Soldaten. Ich warf mich auf ihn. Er fiel hart auf den R�cken und ich verlor beinahe das Gleichgewicht und fiel mit ihm. Ein zweiter Soldat sprang mich an und wir fingen an zu ringen.
Ich war st�rker als die Soldaten und beweglicher, aber ich hatte keine Ausbildung. Ich wusste einfach nicht, wie man k�mpft. Der Soldat allerdings sehr wohl. Ich schob ihn von mir weg und versuchte einen Schlag in sein Gesicht. Er nahm einfach meinen Arm, machte etwas mit seiner H�fte und ich flog �ber ihn hinweg und landete auf meinem R�cken. Ich grunzte und konnte nicht mehr atmen. Der Soldat zog sein Messer heraus und setzte es an meine Kehle.
Ich erstarrte.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Mary GlassnerIch bin gefangen, schickte mir Mark. Macht ihr weiter. Die Funkger�te sind wahrscheinlich jetzt nicht mehr sicher. Macht weiter und bringt euch in Sicherheit. Ich liebe dich!
Nein, nein, nein, das durfte einfach nicht passieren! Ich werde dich irgendwie retten! dachte ich zur�ck. Wir sind auf dem Weg zum Flughafen. Halt durch! Ich liebe dich!
�47�, sagte ich und ich bem�hte mich, meine Stimme fest klingen zu lassen. �Mark ist gefangen. Die Funkger�te sind nicht mehr sicher.�
�Verstanden Ma�am�, erwiderte 47. Ihre Hand zitterte, als sie ihr Funkger�t in die Hand nahm. �47 an alle Einheiten. Die Kommunikation ist nicht mehr sicher. Wiederhole: Kommunikation nicht mehr sicher!�
Dann warf sie ihr Funkger�t aus dem Fenster.
Mark war gefangen. Meine Mama schlang die Arme um mich. Sie hielt mich fest und dann kamen pl�tzlich alle Emotionen aus mir heraus und ich schluchzte in ihre Brust. Sie streichelte mein Haar und schaukelte mich langsam. Genauso wie sie es gemacht hatte, als ich noch ein Kind gewesen war.
�Oh Mama, was soll ich blo� tun?� weinte ich.
�Ich wei� es auch nicht�, fl�sterte sie. �Wir werden uns aber etwas einfallen lassen.�
In drei�ig Minuten erreichten wir das Boeing Flugfeld. Ich schluchzte auf dem ganzen Weg. Wir fuhren durch die Sicherheitsschranken und erreichten den Hangar. Unsere Crew wartete schon auf uns. Nachdem wir dieses Flugzeug gekauft hatten, hatten wir unsere Pilotinnen Joslyn und Lydia hier verlegt, nur f�r den Fall der F�lle.
Lydia erwartete uns. �Herrin�, begr��te sie mich. Ihr Gesicht war vor Angst ganz blass. Wie alle unsere engeren Angestellten waren Joslyn und Lydia mit dem Zimmah-Ritual an Mark gebunden. �Was ist passiert?�
Ich �ffnete meinen Mund, um ihr eine Antwort zu geben, aber Tr�nen flossen aus meinen Augen und ich konnte nichts sagen. Mark war gefangen. Was sollte ich tun? Ich kletterte in die Maschine und setzte mich in die erste Klasse. Ich dr�ckte mein Gesicht gegen das kalte Fenster.
Ich liebe dich, Mark, dachte ich in seine Richtung. Bleib stark. Ich werde einen Weg finden, um dich zu retten. Ich w�nschte mir, dass ich das selber glauben k�nnte.
Ich liebe dich auch, schickte Mark zur�ck. Und ich konnte seine Angst sp�ren.
Alle anderen gingen auch an Bord. Marks Mutter Sandy dr�ckte mir die Schulter, bevor sie einen Platz neben Betty, ihrer Freundin fand. Mein Papa und meine Mama sa�en nebeneinander. Mama war noch immer nackt. Meine G�te, ich selber ja auch! Wir hatten keine Zeit mehr gehabt, um uns noch anzuziehen. Alles, was ich trug, waren mein Ehering, mein Medaillon und mein Amulett.
�Es kommt schon wieder alles in Ordnung�, versprach Missy, meine kleine Schwester. Sie nahm meine Hand und dr�ckte sie. Dann lehnte sie sich zu mir und k�sste mich auf die Stirn. Dann setzte sie sich neben ihren Freund Damien.
Marks Schwester Antsy und ihre Freundin Via stiegen als letzte unserer Familienmitglieder ein. Nur Shannon und ihr Verlobter fehlten. Aber sie waren in Chicago und nahmen dort an einer Konferenz teil. Als n�chstes kamen die Schlampen. Lillian setzte sich neben mich und umarmte mich
�Es wird wieder alles in Ordnung kommen, Herrin�, sagte sie. Ich w�nschte mir, dass ich ihr glauben k�nnte.
Wir warteten noch auf das Team E. Sie hatten es gerade noch rechtzeitig vom Thun Flugfeld weg geschafft und kamen eine Viertelstunden nach uns an. Lydia verschloss die T�r und setzte sich dann ins Cockpit. Wir rollten die Runway hinunter. Dann wurden die Turbinen immer lauter, als die Piloten den Schubhebel nach vorne dr�ckten. Ich wurde in meinen Sitz gedr�ckt. Mein Magen verkrampfte sich, als das Flugzeug die Startbahn entlang raste und dann abhob.
Wir sind in der Luft, Mark, schickte ich ihm. Deine Mama und Antsy sind bei uns.
Gut. Ich sp�rte die Erleichterung in seinem Gedanken. Er machte sich Sorgen um mich. Ich wollte wieder weinen. Warum sollte er sich Sorgen machen? Schlie�lich war ja nicht ich von unseren Feinden gefangen worden. Das Flugzeug legte sich auf die Seite und nahm Kurs auf Kansas und auf den aufgelassenen Raketensilo, der unser Notbunker war.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Mark GlassnerIch sp�rte Erleichterung. Mary und die Familie waren sicher. Eine Sorge weniger.
Ich lag mit dem Gesicht nach unten auf der Stra�e. Ein Soldat hatte seinen Stiefel auf meinen Nacken gesetzt und der kalte Lauf seiner MP ber�hrte mein Gesicht. Meine H�nde waren hinter meinem R�cken gefesselt und ein widerlicher Lappen steckte in meinem Mund. 51 lag neben mir. Der Schaft einer Waffe hatte ihr Gesicht getroffen und sie hatte eine Platzwunde �ber ihrer Augenbraue.
�Aufstehen!� rief ein Soldat und der, der auf meinem Nacken stand, nahm seinen Fu� weg. Er riss mich auf die F��e.
Mehrere Humvees rollten heran. Ich sah 27 auf dem R�cksitz eines der Fahrzeuge und Desiree sa� neben ihr. Aber Violet oder Leah sah ich nicht. Vielleicht waren sie ja entkommen? Oder sie waren vielleicht auch tot. Ich schob diesen Gedanken auf die Seite, als man mich in den zweiten Humvee schob. 51 wurde mit hinterher geschoben. Ihr K�rper dr�ckte gegen meinen. Sie hatte einen bet�ubten Gesichtsausdruck.
Das Fahrzeug fuhr los, in Richtung auf das Gerichtsgeb�ude. Wir kamen an langen Schlangen gro�er sperriger gepanzerter Fahrzeuge vorbei, die vor Waffen starrten. Ich glaube, man nannte sie Stryker, sie dienten dem Transport von Infanterie. Soldaten bewachten Kreuzungen. Einer stand an einem Maschinengewehr, w�hrend zwei daneben ihr M16 hielten. Dann kamen wir an den Tr�mmern der Schie�erei auf dem Platz vor dem Gerichtsgeb�ude vorbei. Einige der Soldaten waren dabei, die zerschossenen Streifenwagen der Polizei beiseite zu r�umen, w�hrend andere Leichen auf Bahren zu einem wartenden LKW trugen. Und auf den Bahren lagen nicht nur tote Polizisten, auch Zivilisten waren im Kreuzfeuer get�tet worden.
Weitere Zivilisten sa�en auf dem Platz auf ihren H�nden. Sie wurden von einigen Dutzend Soldaten bewacht. Einige sahen ver�ngstigt aus, andere verwirrt. Sie konnten nicht glauben, dass sie von amerikanischen Soldaten angegriffen worden waren. So etwas passierte in Amerika nicht. Solche Dinge passierten in �bersee, in irgendwelchen despotisch regierten Staaten wie Nordkorea oder Syrien, aber doch nicht hier! Nicht in Amerika! Einige hatten aufs�ssige Gesichtsausdr�cke. Sie starrten zornig auf die Soldaten. Seitlich waren die Medien zusammengezogen worden. Auch sie wurden von den Soldaten bewacht, sie durften aber weiter berichten. Ich sah, dass alle Kameras auf unsere Gruppe von Humvees gerichtet waren. Man war bereit, meine Erniedrigung in die Welt zu senden.
Und wahrscheinlich meine Exekution, dachte ich.
Die Humvees blieben vor dem Gerichtsgeb�ude stehen. Die T�r �ffnete sich und ich wurde herausgezerrt. Ich sah das Gesicht des Soldaten. Er war noch jung, vielleicht achtzehn. Seine Augen waren hellblau. Trotz seiner Jugend hatte er ein hart geschnittenes Gesicht. Sein Griff war eisenhart an meinem Arm. Er stie� mich nach vorne. Ich streckte mich, als die Augen der Zivilsten auf mich fielen. Schock und Furcht erf�llte ihre Gesichter, als sie mich sahen. Sie hatten geglaubt, dass ich ein Gott war und jetzt waren sie nur noch verzweifelt.
Ich f�hlte Schuld in mir. Ich war nicht stark genug gewesen, um sie zu besch�tzen. Aber was konnte ich gegen eine ganze Armee unternehmen? Meine entscheidende Kraft war durch das
Wie sollte ich hier wieder rauskommen?
Als wir auf das Geb�ude zu gingen, �ffneten sich die T�ren und ein kleiner dicker Mann in einem teuren italienischen Anzug kam heraus, anthrazitfarben. Er hatte eine beginnende Glatze und er sah mich triumphierend an. Ich erkannte ihn, Brandon Fitzsimmons. Wie zum Teufel konnte Brandon �berhaupt jemanden mit dem Zimmah-Spruch an sich binden? Seine Mutter war tot. Und ein m�nnlicher Hexer brauchte seine Mutter, um das Ritual auszuf�hren.
Brandon war nicht allein. Zwei Frauen, die sehr knapp bekleidet waren, flankierten ihn. Sie h�tten glatt Marys verschwundene Schwestern sein k�nnen. Sie waren Zwillinge, beide hatten rotbraunes Haar und gr�ne Augen und Marys herzf�rmiges Gesicht.
�Knie vor deinem Gott!� bellte mich der Soldat an. Er trat mir in die Kniekehlen. Mein Bein knickte ein und ich fiel schmerzhaft auf meine Knie.
Brandon trat an das Mikrofon. �Ich bin Brandon Fitzsimmons!� dr�hnte seine Stimme durch die Lautsprecher. �Ich habe den falschen Gott Mark Glassner geschlagen!� Er machte eine Pause, bis das Echo verklungen war. �Ich bin euer Gott und K�nig! Betet mich an! Gehorcht mir!�
Ich sp�rte, wie die Menschenmenge hinter mir sich ver�nderte, als seine Befehle eingedrungen waren. Ich schaute mich um und sah, wie die Furcht und die Verzweiflung aus den Menschen verschwanden und durch Ehrfurcht ersetzt wurden. Alle hatten jetzt schwarze Auren und ich konnte wieder den roten Saum erkennen. Das war ja noch viel schlimmer als ich mir das vorgestellt hatte. Irgendwie konnte er die Leute an sich binden, ohne den Spruch zu benutzen. Nur dadurch, dass er mit ihnen redete. Ich war immun gegen das, was er sagte. Das geh�rte zu den Vorteilen der Gabe.
Mary, der Hexer ist Brandon Fitzsimmons. H�re nicht zu, wenn er etwas sagt. Wir k�nnen es uns nicht erlauben, dass du unter seine Macht f�llst. Seine Worte alleine binden die Menschen mit dem Zimmah-Spruch.
Ich lie� Brandons Rede �ber mich ergehen, als Marys Antwort kam. Was soll ich tun, Mark? Ich brauche dich. Ich f�hle mich so, als w�rde ich auseinanderfallen.
Du musst stark sein, Mare, sagte ich ihr.
Und wie?
Du bist die einzige Hoffnung, die wir haben. Ich liebe dich. Ich wei�, dass du stark sein kannst! Ich glaube an dich! Ich musste an sie glauben. Sie war die einzige Hoffnung, die ich noch hatte. Und auch nur dann, wenn Brandon mich nicht sofort exekutieren lie�.
Warum tr�stest du mich? Ich bin doch in Sicherheit. Eigentlich sollte ich dich tr�sten. Ich sp�rte, wie sie ruhiger wurde. Ich verspreche dir, dass ich einen Weg finden werde, um dich zu retten, Mark.
Brandon stand vor mir und ich schaute nach oben. �Aha, ich sehe, dass du immun gegen meine Kr�fte bist.� Brandon zog eine Grimasse. Dann schaute er auf Desiree. �Und meine Frau auch.�
�Ich bin nicht mehr deine Frau�, schnarrte Desiree. �Ich habe dich f�r jemand Besseren verlassen.�
Brandon schlug ihr mit dem Handr�cken ins Gesicht.. �Halt den Mund, Frau. Mir dir werde ich mich noch fr�h genug besch�ftigen.� Er drehte sich zu einem der Soldaten. �Wo ist seine Frau?�
�Mein Herr, zwei Frauen sind im Durcheinander entkommen. Wir jagen sie�, berichtete der Soldat. �Ich glaube aber nicht, dass eine von ihnen Mary ist. Beide schienen br�nett zu sein.�
�Verdammt�, zischte Brandon. �Habt ihr wenigstens diese Gulfstream gesichert?�
�Ja, mein Herr�, berichtete ein �lterer Soldat. Seine Abzeichen wiesen ihn als Oberst aus.
Brandon l�chelte. �Gut, dann sind sie hier im Staat gefangen. Unsere Truppen sind auf dem Weg zu den P�ssen?� Der Soldat nickte. Er musste die P�sse �ber die Cascade Mountains in das �stliche Washington meinen. �Was ist mit seinem Haus. Habt ihr dort jemanden gefunden?�
�Leer, mein Herr�, berichtete der Oberst. �Wir haben niemanden gefunden. Die ganze Nachbarschaft war ger�umt.�
�Verdammt! Brennt alles nieder!� befahl Brandon. �Und auch dieses verdammte Zelt, in dem sich die Gl�ubigen treffen. T�tet jeden, der Widerstand leistet. Findet heraus, wohin die Dienerinnen verschwunden sind! Ihr werdet seine Frau bei ihnen finden.�
�Ja, mein Herr!� salutierte der Oberst.
Brandon drehte sich zur Menge und nahm ein Mikrofon von einer der beiden Zwillinge an seiner Seite. �Hier ist euer falscher Gott!� Die Menge buhte. Noch vor einer Stunde hatten diese Menschen mir zugejubelt. Ich hatte noch nie dar�ber nachgedacht, wie schreckerregend meine Kr�fte waren. �Er ist aus Fleisch und Blut! Er ist schwach und wurde von einem kleinen Teil meiner Kr�fte geschlagen. Ich will euch zeigen, wie schwach und menschlich er wirklich ist!� Er winkte den Soldaten zu.
Der Knebel wurde mir herausgerissen und zwei Soldaten hielten meinen Kopf fest und dr�ckten meinen Mund auf. Ich k�mpfte und versuchte, mich zu befreien und meinen Mund wieder zu schlie�en. Ein dritter Soldat zog ein Messer. Ich verst�rkte meine Anstrengungen. Was hatten sie vor? Ich versuchte vergeblich, mich zu befreien und dieses gl�nzende Messer von mir weg zu halten. Der dritte Soldat zw�ngte seine Finger in meinen Mund und griff nach meiner Zunge. Die Klinge blitzte und mein Mund f�llte sich mit Blut.
�Meister!� rief Desiree. Ich konnte sie �ber dem L�rm der Menge kaum h�ren.
Mein Unglauben war st�rker als mein Schmerz. Sie hatten mir die Zunge abgeschnitten! Wie konnte ich meine Kr�fte ohne meine Zunge aus�ben? Ich wurde auf den R�cken geworfen. Und dann fingen sie an, mich zu treten. Schmerz explodierte in meinem R�cken, meinem Bauch, meinen Beinen. Ich rollte mich zu einem Ball zusammen und versuchte, mich so gut es ging zu sch�tzen, als Schuh nach Schuh in mich hinein trat.
Ich schrie ohne Worte.
�ber dem Schmerz h�rte ich Brandons Worte: �Mary Glassner! Dein Mann wird von jetzt an jeden Tag und jede Nacht gequ�lt, bis du dich zeigst. Unterwirf dich mir und werde meine Konkubine und dein Mann wird freigelassen.�
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Mary GlassnerIch sa� allein in der ersten Klasse, nur meine Mama und meine kleine Schwester waren bei mir. Ich konnte es nicht ertragen, dass ich angestarrt wurde, deswegen hatte ich alle in den hinteren Bereich geschickt. Mama und Missy ignorierten mich, blieben bei mir sitzen und hielten meine H�nde. Hinten sah man sich die Nachrichten an. Ich war die Einzige, die das nicht konnte und durfte. Ich durfte nicht mitansehen, was meinem Mann geschah. Alle au�er mir waren mit dem Zimmah-Ritual an Mark gebunden. Ich war also die Einzige unter uns, die f�r Brandons Kr�fte empf�nglich war. Ich durfte es nat�rlich nicht zulassen, dass ich seinen Kr�ften erlag.
Ich musste stark sein, f�r Mark und f�r die Familie. Wir waren alle tot, wenn Mark starb. Mein Leben war an seines gebunden und die Leben unserer Lieben waren an unsere Leben gebunden. Alles lastete auf meinen Schultern. Ich hatte das Gef�hl, als m�sste ich unter dem Gewicht zerbrechen. Konnte ich wirklich diese riesige Verantwortung tragen? Ich war doch erst neunzehn, noch nicht einmal richtig erwachsen. Meine Schultern waren f�r dieses Gewicht einfach viel zu schmal.
Ich dachte an Mark, sein jungenhaftes Grinsen und seine tiefblauen Augen. Mark braucht mich jetzt. Er braucht mich stark, um ihn zu retten. Ich konnte es mir einfach nicht leisten, in Selbstmitleid zu zerflie�en. Ich nahm mir meine Verzweiflung vor und dr�ckte sie weg. Wir waren alle verloren, wenn ich versagte. Es musste einen Ausweg geben. Bleib ruhig und denke nach, Mary!
Das konnte ich aber nicht!
Meine Gedanken gingen immer wieder zu Mark. So sehr ich es auch versuchte, mich zu konzentrieren, sein Bild erschien immer wieder in meinem Kopf. Ich sah immer wieder, wie er geschlagen wurde. Ich hatte im meinem Kopf das Bild von Mark vor einem Erschie�ungskommando, wie er exekutiert wurde. Oder davon, wie sie ihn aufh�ngten. Immer wenn ich eines dieser Bilder verdr�ngt hatte, kam ein schlimmeres nach.
Papa kam von hinten. Seine Anwesenheit holte mich aus diesen morbiden Gedanken heraus. Er sah richtig verh�rmt aus, wie er mich so anschaute. Er schluckte und �ffnete dann den Mund, als ob er etwas sagen wollte. Aber er z�gerte. Sein langes rotes Haar mit den grauen Str�hnen fiel ihm lose �ber die Schultern. Er hatte es nicht wie sonst zusammengebunden. �Was ist, Papa?� fragte ich z�gernd.
�Mark ist im Fernsehen�, sagte er. �Sie schlagen ihn.�
�Was noch?� fragte ich. Ich merkte, dass er mir etwas verheimlichte.
�Du darfst nicht nach hinten gehen�, sagte Papa.
�Das wei� ich�, sagte ich traurig.
�Dieser Brandon sagt, dass er Mark so lange schlagen wird, bis du dich ergibst und seine Konkubine wirst.�
Ich sp�rte, wie Hysterie in mir aufbrandete. Beinahe h�tte ich gelacht. Nat�rlich, er wollte mit mir das machen, was wir mit Desiree gemacht hatten. Mark hatte Brandon an diesem Tag erniedrigt und seine Frau vor seinen Augen genommen. Er will seine Rache.
Mark, ich werde dich retten, schickte ich ihm und legte meine ganze Zuversicht und mein ganzes Vertrauen in diesen Gedanken.
Es geht mir gut. Misch dich nicht ein. Ich halte das schon aus. Ich sp�rte seine Schmerzen. Ich wollte weinen, aber das hatte ich schon genug getan.
Ich werde dich retten, Mark. Irgendwie. Sei stark und halte durch! Ich schaute Papa an und befahl: �Hole Sam.� Ich sp�rte eine pl�tzliche Entschlossenheit in mir. Ich werde Mark retten. Wir hatten das Buch, die Magie der Hexe von Endor. Die Antwort musste irgendwo da drin stecken. Es musste einen Weg geben, Brandons Macht irgendwie zu neutralisieren oder meine Macht zu st�rken.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Pr�sident Baumgarten�Herr Pr�sident�, sagte Eustace Smyth, mein Stabschef. Er hielt mir das Telefon hin. �Er m�chte mit Ihnen sprechen.�
Ich runzelte die Stirn und sah auf das Fernsehbild. Sie schlugen den verachtungsw�rdigen Mark Glassner immer noch. Den ganzen letzten Monat hatten wir im Kabinett Diskussionen dar�ber gef�hrt, was wir mit ihm machen sollten. Er war ein gef�hrlicher Mann. Irgendwie steckte er jeden in die Tasche, mit dem er zusammenkam. Mein Kabinett war geteilt. Die einen fanden Mark und seine Sexualpolitik grandios und die anderen waren der Meinung, dass er die schlimmste Gefahr f�r die Vereinigten Staaten seit dem Krieg von 1812 war. Er sollte ermordet werden. Aber das war illegal. Ich war der Pr�sident der Vereinigten Staaten. Ich hatte geschworen, die Verfassung hoch zu halten und die Gesetze zu befolgen. Ich w�rde und ich konnte nicht der Ermordung eines Staatsb�rgers zustimmen.
�Wer ist am Telefon?� fragte ich. Die Welt hatte sich heute ge�ndert. Mein neuer Gott, Brandon Fitzsimmons, hatte den falschen Gott Mark endlich �berwunden und er jagte jetzt seine Frau Mary.
�Er�, sagte Eustace mit besonderer Betonung. Endlich verstand ich.
Ich nahm ihm das Telefon ab. In dem Moment, in dem Brandon auf seiner Pressekonferenz gesprochen hatte, war pl�tzlich alles v�llig klar gewesen. Brandon war ein wahrer Gott und er hatte den falschen �berwunden. Nein, Brandon war nicht ein Gott, er war DER Gott.
Mein Gott!
�Hier spricht der Pr�sident, oh Herr�, sagte ich respektvoll.
Pl�tzlich war ich nerv�s. Ich sprach mit einem richtigen Gott. Ich hatte wahrscheinlich mit jedem einzelnen Staatsmann auf der ganzen Welt gesprochen. Und jedes Mal hatte ich gewusst, dass ich mehr Macht hatte als er. Zum ersten Mal, seit ich zum Pr�sidenten der Vereinigten Staaten gew�hlt worden war, war ich der Machtlosere.
Es war dem�tigend.
�Sie werden mit ihrem Kabinett nach Tacoma fliegen und mir das Land �bergeben�, befahl mein Gott.
�Nat�rlich, oh Herr�, antwortete ich. Es klickte, als mein Gott auflegte.
Ich w�rde meinen Gott pers�nlich treffen. Ich h�tte nicht gedacht, dass ich das erleben w�rde, so lange ich lebte.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Mark GlassnerDas Schlagen dauerte eine gef�hlte Ewigkeit. Eine Ewigkeit aus Schmerz und Leiden. Das muss die H�lle sein, dachte ich beinahe am�siert. Ich hatte meine Seele verkauft und meine Bestrafung war, dass ich von denen geschlagen wurde, die ich in die Irre gef�hrt hatte.
Das war regelrecht poetisch.
Ich hatte meine Kr�fte zu meinem eigenen Vergn�gen benutzt. Ich hatte mich nicht um die Leben geschert, die ich verletzt oder zerst�rt hatte. Mary hatte recht damit gehabt, die Sklavinnen freizulassen und damit, dass sie mir gesagt hatte, dass ich keine Beziehungen zerst�ren sollte, nur weil ich gerade mal geil war oder weil ich an irgendwem Rache �ben wollte. Ich wollte mit meinen Kr�ften verantwortlich umgehen.
Irgendwann war ich ohnm�chtig geworden. Jetzt brachte mich der Schmerz wieder zu Bewusstsein. Ich lag auf etwas hartem Kaltem. Die Agonie machte meine Gedanken langsam. Ich k�mpfte mich durch den Nebel. Ich versuchte mich zu bewegen, meine Umgebung wahrzunehmen. Metall klirrte und grub sich in meine Handgelenke und meine Fu�gelenke ein. Man hatte mich an H�nden und F��en gefesselt. Und dann hatte man mich auf den Boden einer Arrestzelle geworfen. Zwei Soldaten standen vor der Zelle. Sie hatten ihre M-16 in den H�nden. Uninteressierte Augen waren auf mich fixiert. So als w�re ich ein Insekt, das auf ein St�ck Kork gespie�t war.
Mein Mund war v�llig ausged�rrt. Ich sah ein Waschbecken. Ich versuchte, mich zu bewegen. Ich brauchte dringend Wasser. Als ich versuchte, meine Beine auszustrecken, durchfuhr mich ein rasender Schmerz. Das Metall der Ketten an meinen F��en behinderte meine Bewegung. Ich wusste nicht, wie es kam, dass ich �berhaupt noch lebte. Wahrscheinlich lag das an der Gabe. Jeder schw�chere Mann h�tte das wahrscheinlich nicht �berlebt. Ich biss die Z�hne zusammen, nahm meinen ganzen Willen zusammen und zog mich �ber den rauen Boden. Das Metallbecken war �ber mir. Ich versuchte, den Rand mit meinem rechten Arm zu erreichen und verga� dabei einen Moment, dass ja auch meine H�nde aneinander gekettet waren. Grunzend erhob ich mich auf die Knie und griff mit beiden H�nden nach dem Rand des Beckens. Ich zog mich hoch und starrte auf mein Spiegelbild in dem polierten Spiegel aus rostfreiem Stahl.
Mein Gesicht war eine blutige Ruine. Es war derartig angeschwollen, dass ich mich gar nicht erkannte. Ich �ffnete den Mund und sah die Ruinen meiner Z�hne. Ich untersuchte den Schaden. Mein Zahnfleisch blutete, zersplitterte Backenz�hne pochten schmerzhaft. In der vorderen Reihe gab es L�cken, wo mir Z�hne ausgeschlagen worden waren. Ich erkannte, dass ich nackt war. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass man mich ausgezogen hatte. Meine Haut war von Schwielen und gr�nen und blauen Flecken �bers�t. Es schien keinen Teil an meinem K�rper zu geben, der keine Verletzung aufwies.
Ich f�llte meine Handfl�chen mit kaltem Wasser. Die Ketten rasselten. Dann trank ich vorsichtig. Ich versuchte, mein geschwollenes Gesicht nicht zu ber�hren. Der stechende Schmerz in meinen Z�hnen vervielfachte sich durch das kalte Wasser. Ich schloss meine Augen und zwang mich dazu, so lange zu trinken, bis mein Bauch fast platzte. Dann stolperte ich zu dem Bett in der Zelle.
Wir sind in Kansas gelandet, schickte Mary mir, als ich mich auf dem harten Bett zusammenrollte. Ich versuchte, eine einigerma�en bequeme Stellung einzunehmen.
Gut. Man hat aufgeh�rt, mich zu schlagen. Ich glaube, ich werde jetzt etwas schlafen.
Ich liebe dich! Dein Fohlen wird dich retten. In ihren Gedanken klang so viel Zuversicht mit.
Ich wei�, dass du es schaffen wirst, schickte ich mit all der Zuversicht, die ich zusammen bekam. Ich k�mpfte gegen meine Verzweiflung an. Mary war frei. Und so lange sie frei war, gab es Hoffnung. Ich liebe dich!
Alles, was ich tun konnte, war schlafen. Ich war v�llig ersch�pft. Ich schloss die Augen, um mich von der s��en Bewusstlosigkeit umfangen zu lassen, als mir etwas klar wurde. Ich hatte meine Gabe ignoriert. Ich hatte mit der himmlischen Macht nichts zu tun haben wollen. Ich konnte es mir nicht l�nger leisten, auf den himmlischen Beistand zu verzichten. Ich konzentrierte mich und dachte an den Engel Azrael, als ich in der Bewusstlosigkeit versank. Ich rief den Engel des Todes in meine Tr�ume.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Mary GlassnerIch stieg aus der 747 aus. Wir waren auf einem Flughafen mitten im Nirgendwo im Bundesstaat Kansas. Ein stillgelegter Flughafen aus dem kalten Krieg namens Osage Flugfeld. Er hatte zu einem Raketensilo geh�rt, bevor auf dieses aufgegeben worden war. Das Silo, das wir gekauft hatten, lag nur ein paar Minuten Fahrt vom Flugfeld entfernt. Unser Unterschlupf. Wir hatten George benutzt, das alles hier zu kaufen. Er war mit seinen h�ufigen Dienstreisen am besten daf�r geeignet gewesen.
Ein untersetzter Mann mit einer MP-5 erwartete uns mit mehreren Frauen. Andere untersetzte M�nner bewachten die Umgebung. Der Mann war Duncan Barber, einer von den Beamten des SWAT-Teams, das uns im Juni �berfallen hatte. Er trug an der Attacke keine Schuld. Keiner von den Beamten trug Schuld. Sie hatten unter der Kontrolle der Nonnen gestanden. Drei von ihnen waren gestorben, die anderen hatten �berlebt. Mark hatte ihnen die Wahl gegeben, ins Gef�ngnis zu gehen oder so zu tun, als seien sie auch tot und sie f�r uns arbeiten zu lassen. Alle hatten die Freiheit gew�hlt. Mark und ich reparierten ihre zerbrochenen Beziehungen � immerhin war es unsere Schuld gewesen, dass sie zerbrochen waren � und dann brachten wir sie hierher.
�Ma�am�, sagte Duncan. Seine Aura war schwarz und hatte einen roten Saum. Alle hier am Flugfeld und beim Raketensilo waren mit dem Zimmah-Ritual an Mark gebunden. Dieser Ort hier war einfach zu wichtig, als dass man irgendwen davon wissen lassen konnte, ohne dass er an uns gebunden war.
�Ist es so schlimm, wie es aussieht, Ma�am?� fragte Kathanne. Sie war Duncans Frau.
�Ja�, seufzte ich.
�Was werden wir tun, Ma�am?� fragte Duncan, als er mich zum wartenden SUV eskortierte.
�Ich wei� auch nicht�, sagte ich m�de. Sam und ich hatten schon in der �bersetzung des Buches nach irgendeinem Weg gesucht, die Kr�fte von Brandon zu neutralisieren oder um die Kontrolle zu brechen, die er �ber Menschen aus�bte.
�Es ist schade, dass wir keine Nonne haben�, sagte Duncan. �Sind die sich nicht darauf spezialisiert, Hexer zu bek�mpfen?�
Ich blieb stehen und schaute ihn an. Das war es! Wir brauchten eine Nonne!
�Sam, hast du nicht erw�hnt, dass es einen Spruch gibt, mit dem ein Hexer einer Nonne ihre Kr�fte nehmen kann?� fragte ich und Hoffnung keimte in meinem Herzen auf.
�Ja, Ma�am. Das ist das Ganubath-Ritual�, sagte Sam. �Man muss daf�r allerdings eine Nonne fangen.� Ein L�cheln erschien auf Sams Gesicht, aber es verschwand auch schnell wieder. �Wo wollen wir denn eine finden?�
Ich grinste sie an. Ich kannte genau einen Ort auf der Welt, an dem ich eine Nonne finden konnte. �Tankt das Flugzeug auf!� schnappte ich. �Wir m�ssen sofort weg, wenn wir das Naba-Ritual ausgef�hrt haben.� Ich schaute Sam an und sie schluckte.
�Ich fange sofort damit an, Ma�am�, sagte Sam. Ihr Gesicht war ganz blass.
Ich hatte auch Angst. Es war gef�hrlich, die Toten herbeizurufen.
To be continued...