Der Pakt mit dem Teufel

Kapitel 29: Das gr��ere Gute

Von mypenname3000

�bersetzt von Horem

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�Mark ist falsch f�r dich!� schrie Alice mich an. Sie sah richtig verr�ckt aus. Selbst als wir uns in dem Motelzimmer gestritten hatten, hatte sie nicht so verr�ckt ausgesehen. Was war nur los mit ihr? Warum war sie �berhaupt hierher gefahren? Erst vor einer Stunde hatten wir uns in dem Motelzimmer gestritten. Warum konnte sie nicht verstehen, dass ich Mark liebte und nicht sie?

�Du musst gehen, Alice!� rief ich zur�ck. Ich fing an zu bereuen, dass ich ihr gesagt hatte, dass sie meine Kommandos ignorieren k�nnte.

�Alice�, sagte Mark leise, als er neben mir ankam. Alices H�nde bewegten sich sehr schnell, als sie in ihre Tasche griff. Sie zog etwas kleines Schwarzes heraus. Was war das? Mark sprach weiter. �Du musst verstehen��

�Waffe!� rief 63. 63 hatte recht. Das da in Alices Hand war eine Waffe! Eine kleine Waffe, die man perfekt in einer Handtasche verstecken konnte. Was macht sie denn damit, fragte ich mich ganz bl�d, als sie sie auf Marks Brust richtete.

Der Knall vertrieb alle meine Gedanken.

Mark grunzte und ich schaute auf meinen Verlobten und meine Augen weiteten sich vor Schreck. Blut bl�hte auf Marks Brust. �berraschung stand auf seinem Gesicht und er fiel nach hinten. Alles ging ganz langsam, so wie in einer Actionszene in einer Verfilmung eines Comics. Und Alice dr�ckte weiter auf den Abzug. Ihre Waffe bellte immer wieder und immer mehr Blutbl�ten erschienen auf Marks Brust. Jemand hinter mir rief etwas und noch mehr Waffen knallten. Alice fiel nach hinten und ihre eigenen blutigen Blumen wuchsen auf ihrer Brust.

Mark landete mit einem dumpfen Ger�usch auf dem Boden. Alles war still.

Mark! Das konnte einfach nicht passieren! Ich fiel auf die Knie. Da war so viel Blut auf Marks Hemd. Nein, das durfte einfach nicht passieren. Ich dr�ckte meine Hand auf eine der Bl�ten. Das Blut war warm und klebrig. Ich musste die Blutung stillen. Bleib bei mir, Mark! schrie ich still. Ich schaute in sein aschfahles Gesicht hinunter.

Seine blauen Augen fanden mein Gesicht, seine Lippen bewegten sich. Er wollte mir etwas sagen, aber es quoll nur Blut aus seinem Mund.

�Bitte, Mark!� flehte ich. �Hilfe! Hilfe!�

Die Leibw�chterinnen kamen herbeigelaufen. Auch sie fielen auf die Knie und dr�ckten auf Marks Wunden, um das Blut zu stillen. Chasity stand in der N�he und rief in ihr Funkger�t. Marks Blut war warm an meinen H�nden und seine Augen waren geschlossen. Er atmete noch, aber nur ganz flach. Das darf einfach nicht passieren! Thamina erschien. Sei schob eine der Wachen auf die Seite. Die Muslimschlampe trug ihren Medizinkoffer und fing an, Mark zu behandeln. Sie war Schwester in der Notaufnahme gewesen, wie ich mich erinnerte. Sie kann Mark retten.

�Die Ambulanz ist schon auf dem Weg, Herrin�, sagte mir Chasity. Sie legte mir beruhigend ihre Hand auf die Schulter. �Der Meister wird schon durchkommen.�

Er wird durchkommen, belog ich mich selbst.

Thamina nahm eine Schere und schnitt schnell Marks Hemd auf. Seine Brust und sein Bauch waren mit hellem Blut verschmiert. Thamina nahm Druckverb�nde zur Hand und riss die Verpackungen auf. Dann begann sie geschickt, Mark Wunden zu versorgen.

�Hebt ihn hoch!� sagte sie. �Ich muss sehen, ob es auch Austrittswunden gibt.� Wie konnte sie nur so ruhig sein. Mark starb.

Nein, Mark wird durchkommen. Ich sagte mir das immer wieder. Vielleicht w�rde es ja wahr werden. Mark wird durchkommen. Oh bitte, mach, dass Mark durchkommt. Ich streichelte sein blasses Gesicht und beugte mich vor und k�sste seine Stirn. Bleib bei mir, Mark, bitte, bitte, Mark, bleib bei mir!

Eine Tr�ne lief an meiner Wange herunter und tropfte auf seine Stirn.


�Er lebt noch�, sagte ich, w�hrend ich zusah, wie diese Araberin an ihm arbeitete. Ich schwebte mit Gabriel im Licht und beobachtete die Welt der Sterblichen. �Wie sieht die Zukunft aus, Gabriel?�

�Er lebt vielleicht lange genug, dass es zu st�renden Eingriffen von au�en kommt�, sagte Gabriel, der die Str�nge studierte. �Setze jetzt die Priesterinnen ein, Ramiel. Wir d�rfen es nicht zulassen, dass eine von Lucifers Kreaturen sich da einmischt. Die Medizintechnik der Sterblichen wird Mark noch ein paar Stunden am Leben erhalten. Und das ist genug Zeit f�r unseren gefallen Bruder, sein Leben zu retten.�

�F�r die Zukunft�, fl�sterte ich traurig.

Theodora wartete au�erhalb des kastenf�rmigen Wagens, in dem ihre Soldaten sa�en. Sie stand mit ihren Mitpriesterinnen zusammen, Isabella und Agnes. Alle drei trugen Schutzwesten, diese schwarzen Dinger, die die Sterblichen verwenden, um sich vor diesen furchtbaren Waffen zu sch�tzen. Waffen. Es gab keine Grenze f�r die Gewalt der Menschen, das hatte ich w�hrend des letzten Jahrtausends gelernt. Und es gab auch keine Grenzen f�r ihren Erfindungsreichtum.

Ich ber�hrte sie leicht und sah, wie sie sich vor Lust sch�ttelte. �Alice hat versagt. Schick jetzt deine Soldaten, Theodora.�


Furcht umklammerte mein Herz. Der Meister lag sterbend auf dem Boden. Seine M�rderin lag ein paar Meter hinter ihm. Sie war von den Leibw�chterinnen angeschossen worden. Mein Herz h�mmerte in meiner Brust. Der Meister durfte nicht sterben. Er hatte so viel Macht. Ich hatte das Gef�hl, als w�rde ich auseinanderfallen. Meine Furcht drohte sich in Verzweiflung zu verwandeln.

Nein! Du musst deine Sinne beisammen halten, Chasity. Der Meister hat dir die Leitung der Leibw�chter �bertragen. Du musst die Kontrolle behalten. Du hast hier das Kommando. Die Herrin ist viel zu abgelenkt, als dass sie Befehle erteilen k�nnte. Und der Meister� der Meister will, dass du stark bist. Jetzt gibt es nur noch dich, Chasity. Der Meister und die Herrin z�hlen auf dich. Wage es nicht, sie im Stich zu lassen. Du musst stark sein.

Rei� dich zusammen, Chasity.

Thamina arbeitete am Meister und sie legte ihm eine Infusion an. 63 mit den feuerroten Haaren, eine von den neuen Leibw�chterinnen, hielt den Infusionsbeutel hoch. Sie dr�ckte leicht darauf, damit mehr von der Fl�ssigkeit in den K�rper des Meisters rinnen konnte. Er hatte so viel Blut verloren. Ich schaute zu Alice hin�ber. 01 und 24 k�mmerten sich um die Frau. Sie sicherten ihre Waffe und �bten Druck auf ihre Schussverletzungen aus. Ich wollte schon sagen, dass sie die Bitch verbluten lassen sollten, aber das geh�rte nicht zu meinen Angelegenheiten. Darauf war ich nicht trainiert.

Ich �berpr�fte die Umgebung und suchte nach weiteren Bedrohungen. Meine Schlampenschwestern Allison, Desiree, April, Violet, Xiu, Korina, Lillian und Sam schauten ver�ngstigt von der Veranda aus zu. Die Reporterin Debra, die gerade das Haus gefilmt hatte, als der Meister erschossen worden war, filmte jetzt, wie er starb. Jessica stand neben ihr und stritt sich mit ihr, w�hrend der Kameramann unger�hrt den �berlebenskampf des Meisters filmte. Sie sollten das wirklich nicht aufnehmen, dachte ich w�tend.

Ich fing an, mich zu der Reporterin zu bewegen, als mein Funkger�t sich meldete. �22 an Chasity. Wir haben hier drau�en ungew�hnliche Aktivit�ten.�

Ich zog das Funkger�t heraus und dr�ckte auf den Knopf. Es zwitscherte und ich war mit dem Netz verbunden. Dann fragte ich: �Was ist los, 22?� 22 geh�rte zu den Leibw�chterinnen, die den Eingang in unsere Stra�e bewachten.

�Hier kommen drei SWAT-Fahrzeuge�, antwortete 22.

Ich runzelte die Stirn. Auf dem Polizeiband war nichts �ber einen Einsatz einer SWAT-Einheit gelaufen. Au�erdem konnte keine SWAT-Einheit derartig schnell reagieren. Nicht vor irgendeinem Streifenfahrzeug. Ich hatte ein schlechtes Gef�hl in meinem Bauch. �Chasity an alle Einheiten. Wir werden angegriffen!� Mein Herz h�mmerte in meiner Brust.

Sch�sse bellten am Eingang der Stra�e, wo 22 und die drei anderen Wache hielten. Dann folgte ein lauter Knall und dann konnte ich den ersten SWAT-Wagen um die Kurve biegen sehen. Er raste auf uns zu. Von allen Seiten fielen jetzt Sch�sse, als die Leibwachen auf die Fahrzeuge feuerten. Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie Jessica und die Reporterin in Deckung gingen. Der Kameramann kniete sich hin und filmte einfach weiter.

�Herrin!� rief ich und fasste ihre Schulter. Ich musste sie in Sicherheit bringen. Wir waren zu weit vom Haus entfernt. Die Fahrzeuge kamen mit kreischenden Reifen im Wendehammer der Stra�e zum Stehen. Schnell checkte ich die Umgebung. Eins unserer Streifenfahrzeuge stand etwa drei Meter von uns entfernt. Ich griff nach der Herrin und zog sie mit mir. Hinter uns verschwanden meine Schlampenschwestern wieder im Haus.

�Lass mich los!� rief die Herrin und wehrte sich gegen meinen Griff. �Ich muss bei ihm bleiben.�

Der Meister hatte mir klare Befehle gegeben. Allen Leibw�chterinnen. Wenn ihm etwas passierte, dann mussten wir die Herrin retten, auch wenn das bedeutete, ihre Befehle zu missachten. �Bleib unten, Herrin!� rief ich. Ich dr�ckte sie hinter den Hinterreifen und dr�ckte sie mit dem Knie auf den Boden. Dann zog ich meine Waffe.

Ich sah, wie sich aus dem ersten SWAT-Fahrzeug schwarz bekleidete Beamte auf die Stra�e ergossen. Schei�e, die hatten Maschinenpistolen. Au�erdem trugen sie Schutzwesten, gegen die meine 9 mm nichts ausrichten konnte. Ich zielte also auf ihre Beine oder Arme und zog den Abzug durch. Automatisches Feuer kam vom SWAT und ich duckte mich, als die Kugeln �ber das Auto pfiffen. Die Seitenfenster wurden getroffen und Glasscherben regneten auf Mary und mich herunter. Der Reifen, hinter dem wir lagen, zischte, als er nach einem Treffer die Luft verlor. In meiner Nase sa� der Geruch nach Kordit und der Pulverdampf brannte in meinen Augen. Meine Ohren klingelten von den Sch�ssen.

Ich schaute zur�ck auf den Meister. Thamina arbeitete noch immer an ihm und 63 hielt noch immer den Infusionsbeutel. Er war zu schwer verletzt, als dass man ihn h�tte bewegen k�nnen. Die anderen Leibw�chterinnen beim Haus gingen in Deckung und erwiderten das Feuer. Wir brauchten schwerere Waffen. Ich fragte mich, ob in dem Auto vielleicht eine AR-15 war. Einige Beamten hatten eine. Seit 9-11 war es nicht ungew�hnlich, dass es selbst f�r normale Streifenwagen die zivile Variante des M16 gab. Ich schaute in das Fahrzeug, hinter dem wir Schutz gesucht hatten, aber alles, was ich sehen konnte, war ein Gewehr. Ein erneuter Feuersto� knallte in das Auto und ich warf mich �ber die Herrin.

Mein Herz pochte vor Furcht und nur meine Ausbildung sorgte daf�r, dass ich weitermachte. Die Herrin hatte sich zu einem Ball zusammengedreht. Sie bedeckte ihren Kopf mit den H�nden. Ich wollte mich eigentlich auch gerne so zusammenrollen und mich neben sie legen, aber ich hatte hier einen Job zu erledigen. Es war f�r den Meister und f�r die Herrin wichtig, dass ich jetzt tapfer war. Ich schaute um den Wagen herum und bemerkte eine schwarze Frau mit einer Schutzweste hinter einem Lieferwagen. Sie bellte den Beamten Befehle zu.

Das musste eine Nonne sein, erkannte ich. Und das waren doch die SWAT-Beamten von der Razzia von vor zwei Wochen. Ich hatte inzwischen so viel �ber Magie gelernt, dass mir sofort klar war, dass Nonnen die Beamten kontrollierten und steuerten. Ohne die Nonnen k�nnten wir vielleicht eine Chance haben.

Ich griff nach meinem Funkger�t. �Chasity an alle Einheiten, die Beamten werden von Nonnen kontrolliert. Zielt auf Frauen!� Dann nahm ich mir das Funkger�t der Polizei. �1 David 324, Polizisten in Not!, 2932 Mountain View Court!� rief ich. �Polizisten werden von Verd�chtigen angegriffen, die sich als SWAT-Einheit von Pierce County ausgeben. Die Verd�chtigen haben schwere Waffen und tragen Schutzwesten! 1 David 324, Mountain View Court! Kommen!�

�Verstanden, 1 David 324�, sagte die Zentrale. �Wir schicken alle verf�gbaren Einheiten, 2932 Mountain View Court.�

Ich schaute �ber das Auto und suchte diese Schwarze. Die Beamten der SWAT-Einheit bildeten einen Kreis. Sie benutzten ihre eigenen Fahrzeuge als Schutz, w�hrend sie auf meine Frauen schossen. Ein Beamter war getroffen und hielt sich das Bein. Ich sah die Schwarze und leerte ein Magazin in ihre Richtung. Funken stoben von den Fahrzeugen hoch, als meine Kugeln rings um sie herum einschlugen. Und dann hatte ich sie getroffen. Eine meiner Kugeln hatte sie am Hals erwischt. Einige von den Beamten sahen pl�tzlich verwirrt aus. Einer kam aus seiner Deckung hoch und er fing sich einen Treffer in seiner Schulter ein. Er fasste seine Wunde an, als er auf den Boden fiel.

Ich tauschte das Magazin aus und feuerte auf eine andere Frau. Sie hatte sandblondes Haar, aber sie duckte sich hinter ihr Fahrzeug. Ich nahm ein neues Ziel auf und schoss mein Magazin auf einen Beamten. Er stolperte, als meine Kugeln ihn auf der Weste trafen, aber er kam wieder hoch. Ich duckte mich, warf das Magazin aus und nahm das n�chste. Nein, das letzte. Ich schaute zum Meister hin�ber und sah, dass Thamina die Infusion in einer Hand hielt und ihn mit ihren eigenen K�rper deckte. Neben den beiden lag 63 auf dem Boden. Ich schaute mich um und sah, dass noch mehr Leibw�chterinnen getroffen waren. Sie lagen hinter B�schen, Veranden oder ihren Fahrzeugen.

Ich konnte h�ren, wie sich Sirenen aus der Entfernung n�herten. Die Verst�rkung kam heran. Wir mussten nur noch eine kleine Weile durchhalten. Alle Polizeieinheiten hatten inzwischen den Befehl best�tigt, zu uns zu kommen. Wir mussten nur noch eine kleine Weile aushalten.

Das Feuer nahm langsam ab. Nicht nur mir ging die Munition aus. Ich schaute hoch und sah, dass drei der Beamten mit einer Nonne herankamen. Die beiden vorderen Beamten hielten Schilde und die blonde Nonne und der andere Beamte bewegten sich in ihrem Schutz vorw�rts. Ich entleerte mein letztes Magazin auf die Gruppe. Die Kugeln prallten von den Schilden ab. Ich versuchte, die ungesch�tzte Seite der Nonne zu erwischen. Stattdessen traf ich einen der beiden vorderen Beamten ins Knie. Er schrie vor Schmerz auf und fiel auf den Boden. Die Nonne war ungesch�tzt.

Die anderen erwiderten mein Feuer und ich duckte mich wieder hinter den Streifenwagen. Ich h�rte das metallische Klingen, wenn die Kugeln um mich herum in das Metall des Autos einschlugen. Sie waren jetzt nur noch wenige Meter von mir entfernt. Ich sah mich um. Ich war die einzige Leibw�chterin, die noch vor dem Haus im Einsatz war. Ich war als einzige �brig, um den Meister und die Herrin zu besch�tzen.

Und alles was ich noch hatte, waren mein TASER und mein Schlagstock.

Wenn ich die Nonne bet�uben konnte, w�rden die Beamten vielleicht lange genug irritiert sein. Aber die Entfernung war gro�. Und ich durfte nicht ihre Weste treffen. Ich zog den TASER und entsicherte ihn. Ich w�rde sehr sorgf�ltig auf die L�cke zwischen der Vorderseite und der Hinterseite der Weste zielen m�ssen. Und in dieser Zeit w�re ich ein ruhendes Ziel. Meine schusssichere Weste lag im Haus. Auf diese Entfernung konnten sie mich nicht verfehlen.

Ich schaute auf die Herrin, die noch immer zusammengerollt auf dem Boden lag. Ich hatte als Polizistin einen Eid geschworen, dass ich unschuldige Menschen sch�tzen w�rde. Ich stand also auf und zielte. Mein Herz schlug in meinem Hals. Ich konzentrierte mich nur auf die Nonne. Ich ignorierte den Beamten, der seine Waffe gegen mich hob. Die Laserzeichen erschienen rot auf der Seite der Nonne, genau an der verwundbaren Naht zwischen der Vorderseite und der R�ckseite. Ich atmete aus und dann dr�ckte ich den Abzug durch. Gleichzeitig blitzte die M�ndung der MP auf und�


Die blonde Polizistin erhob sich hinter dem Streifenwagen.

Sie war diejenige, die Schwester Agnes get�tet hatte, erkannte ich. Sie hielt etwas in meine Richtung, was keine Waffe war. Daf�r war es zu dick und eckig. Au�erdem trug es gelbe Streifen. Du musst etwas unternehmen, Theodora, sagte ich und zwang meine Beine dazu, nach links zu springen. Alles passierte zu schnell. Mein K�rper wollte sich einfach nicht bewegen. Die Blonde bewegte ihren Finger und etwas flog in meine Richtung und zog Kabel hinter sich her.. Es tat weh, als es mich in der Seite traf. Duncan feuerte und die Blonde fiel. Ringsum spritzte es rot. Ich zog einen kleinen metallenen Pfeil aus meiner Seite. Das war ein TASER, erkannte ich. Aber ich war nur von einem Pfeil getroffen worden. Der andere steckte harmlos in meiner Weste.

Kugel schwirrten um mich herum und Duncan wurde an der hinteren Seite seines Halses getroffen. Er fiel. Wir wurden von noch mehr dieser Leibw�chterinnen von hinten unter Feuer genommen. Einige hatten sogar Maschinenpistolen. Dieser ganze Angriff drohte auseinanderzufallen. Ich konnte h�ren, wie sich Sirenen n�herten. Mehr Bullen. Wir mussten jetzt schnell zum Ende kommen.

Ich duckte mich hinter dem Streifenwagen, als die Frau mit dem Gewehr wieder aufstand und schoss. Zu meinen F��en lag eine Frau mit rotbraunen Haaren zusammengerollt. Sie benutzte den Reifen des Autos als Schutzschild. Ihre Aura war rot. Die Aura eines Hexers. Mark lag tot oder sterbend auf dem Boden und eine der Leibeigenen k�mmerte sich um ihn. Das hier musste also seine Liebhaberin sein.

Ich sah zu Dennis zur�ck und dann sah ich die blonde Frau, die den TASER auf mich abgeschossen hatte. Ich musste mich beinahe �bergeben. Das war genau, was ich bef�rchtet hatte. Sie war eine Leibeigene und sie war ganz sicher tot. Ihre schwarze Aura war verschwunden. Es war schon sehr lange her, dass ich eine Person angesehen hatte und keine Aura bemerkt hatte. Und sie war nicht die einzige Leibeigene, die wegen meiner Aktion ihr Leben verloren hatte. Es war meine Pflicht, Leibeigene zu retten und nicht zu t�ten.

Das ist alles f�r das gr��ere Gute, Theodora. Alles f�r das gr��ere Gute, sagte ich mir immer wieder.

Warum f�hlte ich mich dann so besudelt?

Ich wollte Dennis gerade befehlen, die Hexe zu erschie�en, als sie mich ansah. Sie hatte tiefe gr�ne Augen und Sommersprossen. Sie kam mir so bekannt vor. In meinem Kopf entstand ein Bild eines kleinen M�dchens, das lachte, als ich sie im Garten meines Hauses schaukelte, w�hrend ihr rotbraunes Haar hinter ihr her wehte. Das war in einem anderen Leben gewesen. Damals war ich Tiffany Sullivan gewesen, treusorgende Ehefrau und Mutter dreier Kinder.

Ein besonderer Gesichtsausdruck erschien auf dem Gesicht der Hexe. �Mutter?� fragte sie z�gernd.

Oh mein Gott! Sie war es! Meine Mary. Wie konnte sie eine Hexe sein? Ich wusste nicht, was ich sagen sollte und dann sah ich den Zorn in ihren smaragdgr�nen Augen brennen. Meine Tochter hasste mich, erkannte ich. Meine Gedanken fielen auseinander. Ramiel und Gabriel mussten das gewusst haben und sie hatten es vor mir geheim gehalten. Meine Tochter hasste mich. Meine Tochter hatte ihre Seele an den Teufel verkauft. Und ich war geschickt worden, um meine eigene Tochter zu t�ten.

�Mutter�, schnarrte sie und sie sprang mich an. Ihre Fingern�gel kratzten in meinem Gesicht.

�Pack sie!� sagte ich zu Dennis und versuchte, sie von mir zu trennen.

Der Beamte packte Mary und zog sie von mir weg. Dennis drehte ihr die Arme auf den R�cken und lie� seine Handschellen zuschnappen. Mary k�mpfte wie eine Wildkatze. Sie trat nach mir und schrie mich an. �Du verdammte Bitch! Du hast ihn umgebracht! Du verdammte Nonne! Du hast auch etwas mit Alice gemacht! Ich werde dich t�ten, Mutter!�

�Zur�ck zum Wagen!� befahl ich. Mehrere von den Leibeigenen versammelten sich um uns. Darunter war die Frau mit dem gro�en Gewehr, die Duncan get�tet hatte. Ich hatte Schuldgef�hle. Auch sein Leben ging auf mein Konto. Wir rannten zum Auto zur�ck. Dennis warf Mary nach hinten und lief dann zur Seite des Wagens, um sich auf den Fahrersitz zu setzen. Ich sprang hinter Mary in den Wagen. Etwas traf mich im R�cken und ich fiel auf den Wagenboden. �Los, Dennis!� rief ich, w�hrend die Leibw�chterinnen immer n�her kamen.

Ich schob meine Hand zwischen meine Weste und meinen R�cken dorthin, wo ich eben den Schlag gesp�rt hatte. Aber da war kein Blut, nur ein gro�er Bluterguss. Die Weste hatte den Schuss abgehalten. Ich seufzte erleichtert und setzte mich auf, als Dennis den Gang einlegte.

Der Wagen setzte sich in Bewegung und rammte beim Losfahren noch einen der Streifenwagen. Dann rasten wir die Stra�e entlang. Ich sah Agnes in einer Blutlache liegen und Isabella lag an der Seite eines der Autos. Trauer drohte mich zu �berw�ltigen. Schuld drohte mich zu ertr�nken. Noch mehr Leichen lagen in der Nachbarschaft. Alles meine Opfer!

�Ich werde dich t�ten, Mutter!� schrie Mary von hinten.

Die Sirenen kamen immer n�her. Ich musste noch eine Sache machen. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich auf unser Fahrzeug. Ich atmete tief ein und stie� ein einzelnes Wort aus. Cathar. Energie floss durch meinen K�rper und in das Auto. Das war der Unsichtbarkeitsspruch, der letzte Spruch, den Ramiel mir beigebracht hatte.

�Fahr vorsichtig, Dennis�, sagte ich. �Niemand kann uns sehen.�


Ich sah das M�ndungsfeuer der Maschinenpistole und� dann stand ich in den Schatten. Ich blinzelte und schaute mich verwirrt um. �berall war ein grauschwarzer Nebel aus Nichts. Ich runzelte die Stirn. Nein, da war doch etwas. Leute? Irgendwie aneinander gedr�ngt. Sie waren eigentlich nur Formen in dieser nebeligen Umgebung. Da ich sonst nichts sah, ging ich zu ihnen hin�ber.

Was ist passiert? Wo bin ich?

Als ich n�her kam, l�ste sich das Bild ein wenig auf. Das waren 05 und 78. Und direkt hinter ihnen waren 63 und 22. Mein Herz schlug schnell. Ich sah, dass 63 tot neben dem Meister lag. Ihr Gesicht war von der Kugel zerst�rt, die sie getroffen hatte. 22 hatte am Eingang der Stra�e gestanden, als die SWAT-Fahrzeuge gekommen waren. Furcht erfasste mein Herz. War ich tot? Der Blitz der MP f�llte meinen Kopf.

Nein, ich konnte nicht tot sein. Der Meister und die Herrin brauchen mich. Sie wurden angegriffen.

�Wo sind wir?� fragte ich. Alle drehten sich zu mir um. �63, du bist erschossen worden. Du hast tot ausgesehen.�

63 nickte traurig. �Ich habe den Meister besch�tzt�, fl�sterte sie und schob sich ihr Haar hinter die Schultern.

�Das muss ein Traum sein�, protestierte ich. �Ich kann nicht��

�Tot sein?� fl�sterte eine alte Stimme von hinter mir. �Ich f�rchte, ihr seid alle tot.�

Ich drehte mich um und ich sah einen alten Mann. Er trug einen grauen Umhang und war in den Schatten beinahe unsichtbar. �Ich kann nicht tot sein�, protestierte ich. �Ich muss die Herrin sch�tzen. Sie wird angegriffen.�

�Du bist gestorben, als du versucht hast, deine Herrin zu sch�tzen, Chasity Sarah Vinter.� Der alte Mann l�chelte m�de.

�Wer bist du?� fragte 05.

�Ich bin Virgil, Dave Tawny Atterberry�, sagte Virgil und sprach den Namen von 05 aus. Er machte eine Pause, als ob er erwartete, dass wir ihn kannten. Dann seufzte er. �Ihr Amerikaner!� seufzte er. �Keiner von euch studiert die Klassiker.� Er sch�ttelte den Kopf. �Und noch nicht einmal einer von euch hat das Videospiel gespielt? Naja, ist ja auch egal. Ihr seid alle tot. Und das hier ist Limbo oder der Schatten. Es ist der Teil des Abgrundes, der am n�chsten an der Welt der Sterblichen liegt.�

�Der Abgrund?� fragte ich verwirrt.

�Die H�lle, Gehenna, Tartarus, Sheol�, antwortete Virgil. �Der Abgrund hat viele Namen. Ihr seid hier, weil Mark Glassner eure Seelen an seine gebunden hat. Hier sollt ihr den Tod eures Meisters abwarten, damit ihr dann die Ewigkeit mit ihm verbringt.� Virgil verengte seine Augen, als ob er in die Schatten starren w�rde. �Ich glaube, ihr m�sst nicht mehr lange warten.�

Ich runzelte die Stirn. Mir war so, als k�nnte ich den Meister sehen. Ich konzentrierte mich. Ich stellte mir den Meister vor und da sah ich ihn. Er lag noch auf dem Boden und starb. Ich dachte an die Herrin und das Bild verschwamm und da war die Herrin. Sie lag gefesselt hinten in einem SWAT-Fahrzeug und schrie die sandblonde Nonne an.

Ich wollte Virgil Fragen stellen, aber er war weg. Er hatte sich in den Schatten aufgel�st. Ich nahm die H�nde von 63 und 05. Ich dr�ckte sie und setzte mich hin. �Wir werden wieder mit dem Meister vereint sein�, beruhigte ich meine Frauen. �Wir m�ssen nur ein wenig warten.�

�Wo sind wir� fragte eine neue verwirrte Stimme.

Ich schaute hin und sah, wie 34 auftauchte. Ich streckte ihr meine Hand hin und lie� die Hand von 63 los. �Ich habe schlechte Nachrichten�, sagte ich ihr, als sie sich zwischen 63 und mich selber dr�ckte.


Ich fiel in die Dunkelheit.

Ich starb.

Alice hatte mich erschossen und ich starb.

Ich hatte nie gedacht, dass es so enden w�rde. Von einer eifers�chtigen Frau erschossen, damit sie meine Verlobte haben konnte. Mary w�rde mir bald nachkommen, erkannte ich traurig. Mary hatte sich Jugend und Gesundheit gew�nscht, solange ich lebte. Wenn ich starb, dann w�rde auch sie sterben. Bedauern wuchs in meinem Herz. Ich w�rde nie das Baby sehen, das in Korinas Bauch wuchs. Ich w�rde nie ein Kind mit Mary zeugen. Und ich h�tte so gerne mein Fohlen heiraten wollen. Ich h�tte sie so gerne strahlend durch den Gang auf mich zu gehen sehen wollen. In ihrem Hochzeitskleid. Ich stellte sie mir vor, wei� gekleidet mit einem wei�en Schleier, Blumen in der Hand. Ihr rotbraunes Haar h�tte einen tollen Kontrast zu ihrem Kleid gemacht. sie w�re so wundersch�n gewesen.

�Du kannst sie noch sehen, Mark�, kam eine Stimme aus der Dunkelheit. �Du bist noch nicht tot.�

To be continued...

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